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Vorlagenfoto - Tutorial
Vorlagenfotos sind die Grundlage für Fahrzeuggrafiken. Nur mit einem/mehreren guten Vorlagenfotos ist das Erstellen hochwertiger Fahrzeuggrafiken möglich.
Inhaltsverzeichnis
Zielgruppe[Bearbeiten]
Dieser Wiki-Beitrag richtet sich an alle die mit Vorlagenfotos für Blankos arbeiten. Dies können Grafiker sein, welche die Fehler in Fotos erkennen und entsprechend korrigieren müssen. Genauso richtet sich der Beitrag an Personen die aktiv Vorlagenfotos für Blankos aufnehmen, um diese für die Besonderheiten zu sensibilisieren und auf potentielle Fehler hinzuweisen, damit diese vermieden werden können.
Dieser Wiki-Eintrag bezieht sich nur auf Fotos die zum Erstellen eines Blankos benötigt werden. Sofern bereits ein Blanko des Fahrzeugtyps vorhanden ist, sind Aufnahmen der rechten Fahrzeugseite zumeist ausreichend. Die Anforderungen an diese Bilder sind im Allgemeinen geringer. Bei vielen (normalen) Beklebungen sind bereits Aufnahmen von vorne rechts und hinten rechts zum Erstellen einer Grafik ausreichend.
Einführung[Bearbeiten]
Moderne Fahrzeuge, unabhängig der Fahrzeugklasse, sind ,in der Draufsicht betrachtet, keine Quadrate. Aus Gründen der Aerodynamik, der passive Sicherheit oder dem Design weisen die Fahrzeuge abgerundete Ecken und eine Pfeilung an Front und Heck auf. Um diese Eigenschaften perspektivfrei abzubilden bedarf es guter Vorlagenfotos.
Abbildung 1 zeigt eine fiktive Fahrzeugdraufsicht, anhand der im weiteren Verlauf die Herausforderungen beim Fotografieren der Vorlagenfotos erläutert werden. Das abgebildete Fahrzeug fährt nach rechts (positive X-Richtung). Zu erkennen sind die vier Reifen (grau) sowie die Fahrzeugmitte (Kreis). Die Seiten des Fahrzeugs sind vereinfacht als Gerade dargestellt. In den Skizzen werden ungünstige Kamerapositionen und Ausrichtungen in rot dargestellt, günstige Positionen und Ausrichtungen in Grün. Neben den Fotos des Gesamtfahrzeugs ist es für den Blankoersteller vorteilhaft Detailansichten einzelner Komponenten vorliegen zu haben. Aufbauend auf diesen können die Komponenten detailliert modelliert werden. Hierzu gehören insbesondere Reifen mit Felge und Scheinwerfer (vorne und hinten).
Häufige Mängel bei Vorlagenfotos[Bearbeiten]
Die häufigsten Mängel beim Aufnehmen von Fotos für Blankovorlagen sind:
- Schräge Aufnahmen
- Höhe der Kamera
- Verdeckte Front/Heck
Die Aufnahmen des Fahrzeugs sollten stets im rechten Winkel zum Fahrzeug aufgenommen werden, sodass keine Verzerrung im Foto zu erkennen ist. Der Standpunkt des Fotografen sollte dabei ungefähr in der Mitte des relevanten Objekts sein um Verzerrungen zu minimieren. Die Abbildung zwei zeigt in grün einen guten Standpunkt und die Kameraausrichtung zum Fotografieren des mittleren Fahrzeugteils.
Durch die Höhe der Kamera kann es zur Verzerrung des Fotos in vertikaler Richtung kommen. Die Kamera sollte deshalb ungefähr auf halber Höhe des relevanten Objekts positioniert sein. Zu Berücksichtigen ist hierbei auch das z.B. aufgrund einer schrägen Fahrbahn die Ideale Aufnahmehöhe verschoben sein kann.
Wenn die Kamera zu nah am Fahrzeug steht, so ist aufgrund der Fahrzeuggeometrie die Fahrzeugspitze an Front- und Heck durch andere Fahrzeugteile verdeckt. Abbildung 4 zeigt den „toten Winkel“ der beim Fotografieren bei zu geringer Distanz besteht. Relevant ist hierbei hauptsächlich der Bereich in der rechten Fahrzeughälfte (rot eingefärbt) in dem Karosserieteile verdeckt werden, die auf dem Blanko zu sehen sein sollten.
Methoden[Bearbeiten]
Methode – Distanz[Bearbeiten]
Um den toten Winkel wie er im vorherigen Abschnitt erläutert wurde zu verkleinern kann der Abstand zum Fahrzeug (y-Richtung) deutlich vergrößert werden. Der Mindestabstand sollte das fünffache der Fahrzeuglänge nicht unterschreiten. Diese Methode kann keine perspektivfreien Fotos erzeugen sondern lediglich die Perspektive minimieren. Damit trotz der hohen Distanz ein hochauflösendes Foto zur Verfügung steht sollte diese Methode nur bei Kameras mit (ausreichend) optischem Zoom angewendet werden. Bei der Anwendung dieser Methode muss zusätzlich besonders auf den Höhenunterschied zwischen Fahrzeugstandpunkt und dem Kamerastandpunkt geachtet werden um die vertikale Perspektive nicht zu vergrößern.
Beispiel: Das Vorlagenfoto des momentan häufig genutzten Blanko des MB Sprinter (2006-2018) basiert auf einem Foto welches aus etwa 40 m Entfernung aufgenommen worden.Methode – Mehrere Fotos[Bearbeiten]
Sollte nicht genug Platz oder eine geeignete Kamera für die Methode Distanz zur Verfügung stehen lässt sich das Vorlagenfoto auch aus einer Fotomontage erstellen. Wichtig sind hierbei die Aufnahmen von Fahrzeugfront und -heck. Bei diesen sollte der Fotograf fluchtend zum Fahrzeugende stehen. Weitere Bilder aus dem mittlerem Fahrzeugteil vervollständigen die Fotomontage.
Bei PKWs sind zumeist drei Seitenaufnahmen (Front, Mitte, Heck) ausreichend. Es bietet sich an das die Front- und Heckaufnahmen etwa bis zur jeweilig nächsten Achse reichen. Sollten die Fahrzeuge deutlich länger sein, z.B. Feuerwehrfahrzeuge bietet es sich an das Mittelsegment in mehreren Fotos aufzunehmen. Unabhängig von der Fotoanzahl müssen sich die Fotos leicht überschneiden, sodass eine Fotomontage möglich ist. Es ist zu beachten das an den Fügestellen der Einzelaufnahmen klar erkennbare Markierungen (Texte, Logos, Reifen oder Karosseriekanten) vorliegen um die Fotos in X-Richtung ausrichten zu können. Beispiel: Das HLF der BF Hannover wurde auf einer Messe abgelichtet. Aufgrund des begrenzten Raums wurde das Fahrzeug in insgesamt sechs, überschneidenden Einzelaufnahmen fotografiert. Diese wurden anschließend zum Erstellen des Blankos zu einer Seitenaufnahme montiert. Die Fahrzeuglänge beträgt 9m. Ein einzelnes Foto deckt somit einen Nutzbereich von durchschnittlich 1,5 m ab. Zuzüglich der Überlappung zeigt jede Einzelaufnahme somit nur etwa 2-2,5 m des Fahrzeugs.