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Alarmierungsbekanntmachung 2016 - Alarmierung auf dem bayerischen Weg
Hier eine allgemeine Beschreibung der Einsatzstichworte einfügen
Inhaltsverzeichnis
Alarmierungsbekanntmachung 2016 - was ist das?
Am 12. Juli 2016 wurde durch das Bayerische Staatsministerium des Inneren, für Bau und Verkehr die neue Alarmierungsbekanntmachung (ABek) für die bayerischen Integrierten Leitstellen veröffentlicht.
Die ABek ist so etwas wie eine Vorschrift, die vorgibt, welche Einsatzmittel und -stärken bei einer bestimmten Einsatzart alarmiert werden müssen, also wieviel "Feuerwehr" oder "Rettungsdienst" bei diesem oder jenem Einsatzstichwort alarmiert wird. Sie gilt für alle ILS'en genauso wie für die Feuerwehreinsatzzentrale des Landkreises München.
Die ABek gilt für die Feuerwehren, den Rettungsdienst und das THW und sollte bis zum 17. Juli 2017 umgesetzt sein. Tatsächlich setzten die letzten Leitstellen die ABek erst Mitte 2018 endgültig um.
Mit der Umstellung in den realen ILS'en haben auch viele Leitstellenbesitzer in LstSim diese als abgespeckte Version in ihre Modifikationen übernommen. Ziel war es hier, ein einheitliches System wie in der Realität darzustellen. Wer einmal eine bayerische Leitstelle gespielt hat, der findet sich auch in jeder anderen gut gepflegten Leitstelle unseres Spiels zurecht.
Stichworte und Zustandsbeschreibungen
Die ABek ist im wesentlichen in sieben verschiedene Stichwortgruppen aufgeteilt.
- 1. Stichwörter "Brand"
- 2. Stichwörter "Technische Hilfeleistung"
- 3. Stichwörter "ABC-Einsätze" (also alles rund um Gefahrgut und Umweltschutz)
- 4. Stichwörter "Rettungsdienst"
- 5. Stichwörter "Sonstige"
- 6. Infoeinsätze (für Dienstleistungen, die durch die ILS vermittelt werden)
- 7. Module
Für die Simulation sind in erster Linie die Punkte 1 bis 4 relevant, weshalb wir uns in diesem Artikel auf genau diese Gruppen beschränken werden.
Stichwortauswahl
Jede Stichwortgruppe wird in der Einsatzauswahlmaske mit einem Buchstaben abgekürzt. Es gilt also zu allererst, herauszufinden, um welche Art Hilfeersuchen es sich handelt.
- B für Brandeinsatz
- T bzw. THL für Technische Hilfeleistungen
- A bzw. ABC für ABC-Einsätze
- R für Rettungsdiensteinsätze
Beispiel anhand eines Feuerwehreinsatzes
Ein Fahrzeug ist in einem Tunnel gegen die Wand gefahren, eine Person ist eingeklemmt, Betriebsstoffe laufen aus.
Wir wissen nun also, dass es sich um einen Einsatz der technischen Hilfeleistung handelt. Wir geben also in die Zeile Schlagwort die Buchstaben THL ein.
Nun werden uns alle Stichworte aufgelistet, die mit der technischen Hilfeleistung zu tun haben. Als nächstes suchen wir uns das am besten zur Lage passende Stichwort in dieser Gruppe aus. Wichtig: Das Stichwort muss nicht vollkommen auf die festgestellte Lage passen. Es soll vielmehr eine am nächsten liegende Zustandsbeschreibung der Lage vor Ort liefern. Ist man sich unsicher, ob das ausgewählte Stichwort der Situation entspricht, wählt man grundsätzlich ein höherwertigeres aus.
In unserem Fall trifft #VU#1 oder 2 PKW, Person eingeklemmt am ehesten zu.
Nach Auswahl dieses Stichwortes erscheint der Vorschlag der hinterlegten Alarm- und Ausrückeordnung (AAO). Dieser ist mit OK zu bestätigen. Hierbei werden nun alle am nächsten zum Einsatz stehenden notwendigen Einheiten, die für dieses Stichwort notwendig sind, automatisch in den Einsatzmittelvorschlag übernommen.
Möchte man noch einen First Responder (FR) hinzubuchen, weil dieser günstig steht, kann man das Fahrzeug manuell per Klick auf den entsprechenden Button hinzubuchen. Hat man alles erledigt, wird der Einsatz mittels des Buttons Einsatz erstellen und alarmieren übernommen und gestartet.
Vorgehen im Rettungsdienst
Bei Rettungsdiensteinsätzen gehen wir ähnlich vor. Hier können wir sowohl anhand einer Schlagwortsuche vorgehen, oder aber eine Zahlenkombination zur Schnellsuche verwenden. Letzteres geht auch bei der Feuerwehr, sprengt aber zur Erklärung den Rahmen.
Suche per Schlagwort
Angenommen, ein Patient hat ein Problem mit der Atmung, so geben wir in der Zeile Schlagwort das Wort Atmung ein. Sofort werden alle Stichworte mit dem Bezug zur Atmung angezeigt und wir suchen uns das am besten Passende aus. Das weitere Vorgehen läuft dann wie oben beschrieben.
Suche per Zahlencode
Der Zahlencode ergibt sich aus einer Hauptgruppe, welche die ersten zwei Zahlen des Codes darstellen (R2000) und einer Untergruppe zur feineren Auswahl beim Schlagwort (R2000). Vorangestellt wird dem Code immer das R für Rettungsdienst.
- 1. Hauptgruppe
- In der Hauptgruppe unterscheiden wir in acht verschiedene Krankheitskategorien.
- - 10xx: Bewusstsein
- - 20xx: Atmung
- - 30xx: Herz/Kreislauf
- - 40xx: Schmerzen
- - 50xx: Neurologie /Psychische Notfälle
- - 60xx: Trauma
- - 70xx: Kindernotfälle
- - 90xx: Krankentransporte
- Die Hauptgruppen 80xx bis 82xx beschreiben Bergrettungs-, Wasser-, und Eisunfälle und sind bei Bedarf über Schlagwortsuche auswählbar. Ebenso verhält es sich bei den Hauptgruppen 91xx und 92xx für Verlegungen.
- 2. Untergruppe
- In der Untergruppe unterscheiden wir im wesentlichen zwischen drei wichtigen Auswahlkriterien.
- - xx00: Notfalleinsatz (nur Rettungswagen)
- - xx10: Notarzteinsatz (Rettungswagen und Notarzt) bei bereits erkannter vitaler Bedrohung beim Notruf.
- - xx90: Nachforderung Notarzt (wenn Rettungswagen bereits vor Ort)
- Verfeinerte Untergruppen suchen ergeben sich bei Bedarf aus der Schlagwortsuche. Bei Krankentransporten unterscheiden die Untergruppen 9010 bis 9022 die verschiedenen Transportkategorien.
Für unser oben genanntes Beispiel geben wir also bei Atemproblemen den Code R2000 an, um einen Rettungswagen zu entsenden.
Allgemeine Informationen
Wer sich nun weiter in die Materie einlesen möchte, kann dies in der offiziellen Literatur tun. Hier findet sich folgendes:
- Alarmierungsbekanntmachung 2016, Stand: 12.07.2016
- Anlage Alarmierungsbekanntmachung 2016, Stand: 15.03.2017
- Schulungsunterlage Schlag-/Stichwörter Feuerwehr
- Taschenkarte Rettungsdienst
Bei Fragen oder Unklarheiten könnt ihr euch gerne im Forum an die Betreiber der bayerischen ILS-Modifikationen oder das Team vom LstSim wenden.